museumsart Kolumne

Helmut Hille
Philosophische Sentenzen 2007

Wenn wir etwas nach der Vernunft entscheiden

15.06.2007

... dann entscheiden wir nach einer zutiefst im Menschen angelegten Gabe, nämlich der Ratio, mit deren Hilfe unser Hirn nach stimmigen Zusammenhängen sucht. Diese lassen es auch als vernünftig erscheinen, eine vom Individuum unabhängige reale Außenwelt anzunehmen, obwohl sie ihm zwangsläufig transzendent ist. Es ist immer der Beobachter, der seine ihm Verständnis gebenden Eigenschaften, Begriffe und Denkmethoden an die Dinge heranträgt und mit Versuch und Irrtum probiert, wie weit sie für seine Ziele hilfreich sind. Da gibt es keine außer ihm liegende Instanz, die ihm Vorgaben macht. Und auch die Dinge sagen ihm nicht, wer und was sie sind.

Er muss sich schon selbst etwas einfallen lassen, um sie real und geistig in den "Griff" zu bekommen, geistig z.B. eben, neben den Namen von Erscheinungen, auch durch die "Begriffe" die er bildet. Und das Arbeiten am Begriff ist die Hauptaufgabe des Philosophen (Hegel), während der Dichter an der Sprache arbeitet, um sie für Gedanken und Gefühle durch Verdichtung transparenter zu machen. Und der Naturforscher stellt in Form von Experimenten Fragen an die Natur in der Hoffnung, dass sie ihm seine Erwartungen bestätigt oder neue Antworten gibt.

 

Zum Weiterlesen:
Die Subjektivität meistern

 

http://www.helmut-hille.de/subjekt.html

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