museumsart Kolumne
Helmut Hille
Philosophische Sentenzen 2008
Alles Leben ist Problemlösen (Popper)
15.09.2008
- aber auch die Quelle seiner Probleme.
Kaum gab es Leben, hatte es ein Problem: es wusste nichts von seiner Mitwelt auf die es angewiesen war. Durch speziell sensibilisierte Zellen seiner Körperoberfläche unterschied es aber immer mehr auf es einwirkende Kräfte.
Es unterschied, bewertete und nutze sie nach seinen Erfordernissen. Zusätzlich konnte es sich für das Überleben erprobte nützliche und schädliche Bewertungen immer besser merken.
Individuen und Artenvarianten, die das nicht im ausreichenden Maße vermochten, gingen zugrunde.
So gab es nach und nach ein in den Nerven und im Körper angelegtes geheimes Wissen, das sich in Gefühlen und Intuitionen zeigt, die das Handeln lenken.
Soweit die Quelle der Gefühle und Intuitionen nicht bekannt ist, sehen Menschen in ihnen oft das Wirken höherer Mächte und nicht das in der eigenen Person angelegte evolutionäre Wissen, das sich auf diese Weise spontan zu erkennen gibt.
Sokrates (aus dem Munde Platons) nannte diese innere Stimme "Daimonion" (griech. göttliches. Wesen"), das ihn leitete, dem Guten zu dienen.
Gut ist eine Handlung (evolutionär) dann, wenn sie dem Erhalt des Lebens dient oder die Lebensbedingungen auf Dauer sogar verbessert.