museumsart Kolumne
Helmut Hille
Philosophische Sentenzen 2014
Definitionen philosophischen Tuns (1)
15.10.2014
aus WEGE DES DENKENS Seite "Autor": So vor mich hin gesprochen
Das Gehirn weiß objektiv nichts. Aber es weiß sich zu helfen. Und der Weise weiß eben dieses. So der Wissensillusion ledig, fängt er an zu verstehen.
Dem Humanum durch ungeschönte Wahrheiten Platz zu schaffen, sollte das erste Anliegen der Philosophen sein.
Jeder dogmatische Standpunkt macht die Menschen nur dumm und unehrlich und die Mächtigen dazu gewalttätig. Aufklärung heißt, der Dummheit schaden zu wollen.
Wer glaubt, ohne Kriterien urteilen zu können, kennt nur seine Kriterien nicht.
"Jeder Physiker hat eine Philosophie, und wer behauptet, keine zu haben, hat in der Regel eine besonders schlechte." (C.F. v. Weizsäcker)
Vor-Urteile bewusst zu machen und sie nach Prinzipien der Vernunft zu prüfen, ist die Aufgabe des Philosophen.
Ein durch Vernunftkriterien abgesichertes Wissen wäre für mich ein weises Wissen. So ist nicht zufällig die Philosophie die Liebe zur Weisheit. Und ihr Quell ist das Wissen um das eigene Nichtwissen. Es ist nicht das Ende, sondern der Anfang der Weisheit.
Niels Bohr sagte: "Wir müssen lernen, dass wir im Spiel des Lebens Zuschauer und Schauspieler zugleich sind." Nur so wandeln wir uns von Toren zu Weisen. Und um genau das geht es der Philosophie. Oder sollte es ihr gehen.
(Fortsetzung folgt)
Helmut Hille
Zum Weiterlesen
WEGE DES DENKENS / II. Das Verhältnis von Denken und Sein
Texte zur Philosophie und Hirnforschung
Text II/4 Was uns veranlaßt, eine Aussage für "wahr" zu halten