museumsart Kolumne
Helmut Hille
Philosophische Sentenzen 2014
Definitionen philosophischen Tuns (2)
15.11.2014
aus WEGE DES DENKENS Seite "Autor": So vor mich hin gesprochen
Niels Bohr sagte: "Wir müssen lernen, dass wir im Spiel des Lebens Zuschauer und Schauspieler zugleich sind." Nur so wandeln wir uns von Toren zu Weisen. Und um genau das geht es der Philosophie. Oder sollte es ihr gehen.
Diese Einsicht ist überhaupt nicht neu sondern geradezu der Impetus allen Philosophierens, sagte doch schon Laotse: "Andere erkennen ist klug, sich selber erkennen ist weise".
Und die je eigene Kompetenz und Arbeitsweise des Geistes zu erkennen und zu nutzen ist Aufgabe einer der Selbstfindung des Geistes dienenden Philosophia perennis - einer immerwährenden Philosophie.
Philosophieren ist das Ringen um die Freiheit des Geistes.
Weder kann Wissen ohne Weisheit, noch Weisheit ohne Wissen gelingen. Daher kommt es darauf an, beide zusammenzuführen und zu einem intelligenten Umgang mit Nichtwissen und menschlicher Subjektivität zu kommen.
Zur Würde des Menschen gehört es, unbeantwortbare Fragen auszuhalten.
Mehr als vernünftige Wahrheiten zu erwarten, ist unvernünftig.
Wer sein Verstehen nicht versteht, versteht letztlich gar nichts.
Wer Selbst-Verständliches nicht versteht, hat keinen Verstand.
Die Ursache eines Problems zu erkennen, ist dessen Ende. Wer "Erklärungen" benötigt, hat versäumt etwas zu klären.
So wie Newton einst mit selbst-verständlichen Axiomen begann, versuche ich, ebenfalls mit Selbst-Verständlichem beginnend, mich dem verständigen Leser verständlich zu machen.
Helmut Hille
Zum Weiterlesen
WEGE DES DENKENS / II. Das Verhältnis von Denken und Sein
Texte zur Philosophie und Hirnforschung
Text II/4 Was uns veranlaßt, eine Aussage für "wahr" zu halten