museumsart Kolumne

Helmut Hille
Philosophische Sentenzen 2018

Beutegreifer und Physik

15.03.2018

Der Mensch gehört zu den Beutegreifern, was schon seine nach vorn gerichteten Augen belegen, die eine Beute fokussieren sollen. (Für die potentielle Beute dagegen ist eine möglichst große Rundumsicht wichtig.) Und wie er ist, so denkt er. Sein räuberisches  Denken ist immer auf das Einzelne gerichtet, dessen er sich geistig oder real bemächtigen will. Darum fällt es ihm schwer, Ganzheiten zu akzeptieren, sei es im Leben oder in der Wissenschaft.

Der gestirnte Himmel über uns zeigt jedoch, dass alles auf alles reagiert. Akzeptiert man, dass unser Kosmos eine Einheit ist, gibt es mit der Schwerkraft keine Probleme. Da müssen sich nicht erst Räume verbiegen und Gravitationswellen Botschaften bringen. Ich habe vorgeschlagen die Schwerkraft als ein Verschränkungsphänomen zu verstehen, beim Big Bang zugleich mit der kosmischen Fliehkraft entstanden. Und aus diesem Ringen der beiden widerstrebenden Urkräfte gingen stabile Planetensysteme, Kugelsternhaufen und Galaxien hervor, wo beide Kräfte im Gleichgewicht sind, wie wir das auch am Sonnensystem beobachten können, dessen Langlebigkeit wir unsere Existenz verdanken.

Doch die Beutegreifer unter den Kosmologen scheuen für sie "geisterhafte Fernwirkungen", die aber eben keine sind, wenn man den Kosmos als eine energetisch verbundene verschränkte Einheit versteht. Himmelskörper sind sich energetisch nicht "fern" -  wir sehen sie nur so, obgleich schon das innige System Erde – Mond uns eines Besseren belehrt haben sollte. Für Newton waren Himmelskörper nicht die Ursache der Schwerkraft, wie ihm immer wieder unterstellt wird, sondern Körper waren für ihn nur der Mittelpunkt der um sie herum verteilten zentripetalen Wirkfähigkeit, wie es einzig erweisbar ist und wie man bei ihm

nachlesen kann. Doch wer macht sich schon die Mühe? Und indem er keine Hypothesen erfand, blieb er Wissenschaftler.

Das Wissen von Verschränkung verdanken wir der Quantenphysik, die auch darin immer erfolgreicher wird. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass erst die Quantenphysik in Verbindung mit Newtons Axiomen und dem Erhaltungssatz der Energie uns die Gravitation und den Kosmos verständlich macht, wodurch sich ein Weltbild von großer Einfachheit, Klarheit und Schönheit ergibt, das darin nicht übertroffen werden kann. Das aber ist eben nicht mehr eine Frage des Wissens, sondern immer mehr eine der Akzeptanz, zu der man jedoch seine  auf das Einzelne gerichtete beutegreiferische Seh- und Denkgewohnheit erst überwinden muss.

Von der Rolle des Beobachters wollen harte Physiker noch immer nichts wissen. Doch mein neurophilosophischer Ansatz zeigt auch hier, wie man bei Berücksichtigung der menschlichen Denkweise ganz zwanglos eine einfache, befriedigende Sicht der Dinge gewinnt, die keine wesentliche Frage offen lässt, wie man bei mir nachlesen kann. Probleme in der Wissenschaft sind oft genug die Probleme eines an die Fakten nicht angepassten Denkens, wie ich schon in einer früheren Sentenz (August 2017) eingangs geschrieben hatte. Im Grunde wissen Physiker heute schon alles - doch sie können es nicht glauben.

Zum Weiterlesen:
WEGE DES DENKENS
I. Rationale Grundlagen der Physik
(I/C8) Das Universum

Zum Thema "Verschränkung" s. die Sentenz vom Juli 2009 "Tanz der verschränkten Quanten"

http://www.helmut-hille.de/universal.html


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