Bei diesem Objekt handelt es sich um die Museumsreplik eines Entengewichts aus Susa (Original s. Abb. 2), das zur Sammlung des Pariser Louvre gehört. Der Gewichtsstein aus schwarzem Kalkstein ist schön gearbeitet und ein veritabler Handschmeichler.
Gewichte in Tierform wurden im Alten Orient vermutlich ca. 3500 v. Chr. im Zusammenhang mit den ersten Rechensystemen entwickelt. Sie waren zumeist aus Ton oder wie im vorliegenden Falle aus Kalkstein. Während einige schlichte geometrische Formen aufweisen, besitzen andere erhaltene Gewichtssteine die Form von Tierköpfen oder Früchten. Erst deutlich später gingen die Sumerer dazu über, Gewichte in Entenformen zu schnitzen. Diese schlichten, ausdrucksvoll stilisierten Figuren wurden auch bei den Elamiten von Susa, den Nachbarn der Sumerer, begeistert nachgebildet. Sie gingen dazu über, jeden Gewichtsstein mit einer Gewichtsangabe in "mana" (1 mana = 505 g) zu markieren und so Sets verschiedener Gewichte zusammenzustellen.
Kleine Sammlungen von Gewichtssteinen wurden auch in den Gräbern wohlhabender Verstorbener aus Susa gefunden. Diese Funde könnten darauf hinweisen, dass es sich bei dem Toten um einen Kaufmann handelte. Die Grabbeigaben könnten allerdings auch auf das sog. "Wiegen" der Seele beim Übergang in das Totenreich hindeuten.
Diese Museumsreplik wird für die Vereinigung der französischen Nationalmuseen (RMN - Grandpalais) aufgelegt.
Material
Kunstharz mit Patinierung
Format
6,5 x 9 x 6 cm, Gewicht: 0,292 kg